Ein Raumerlebnis durch Musik, Gesang und Skulptur  mit

 

 Annette Kohler

Mezzosopran 

 
 

 Friedhelm Welge

Skulpturen 

 
 

 Anna Kirillova

Klavier 

 
 

 Frank Bollinger

Inszenierung 

lied RAUM skulptur

Zum Projekt
Wagner, der Erfinder des Gesamtkunstwerkes, steht Pate bei diesem musikalischen Kunstereignis: Stellen Sie sich vor, Sie hören, wie eine Sängerin die "Vier Ernsten Gesänge" von Brahms und die "Wesendonk-Lieder" von Wagner singt und sehen - zwischen ihnen sich aufhaltend -  Skulpturen, die eine Symbiose einzugehen scheinen mit Musik, Text, Raum und Anwesenden: Das Lied stellt sich neben die steingewordene Vision, die Skulptur trägt das Lied, das Wort bedrängt, die Melodie erweicht den Stein, der das fragende Lied fordert.
Erleben Sie Kunst für alle Sinne !
 

Zu den Skulpturen
"Von Rainer Werner Fassbinder wurde einmal gesagt, daß der Regisseur oft großen Druck auf Schauspieler und Personen in seinem Umfeld ausübe. Nicht als Objekt seiner Aggressionen, sondern um ihre verschüttete  Zärtlichkeit herauszuarbeiten.
Ähnliches - wenn auch in völlig anderem Metier - ließe sich auch von dem Bildhauer Friedhelm Welge sagen. Der gebürtige Krefelder bearbeitet mit Klüpfel und Meißel Steinblöcke, um deren verborgene Skulptur, ihre versteckte Gestalt herauszuholen. Ähnlich den Gesteinen, in denen sich Kristalle ansammeln, die mit ein paar Hammerhieben aufgeschlagen ihre glitzernde Pracht entfalten, befreit Welge seine Steinrohlinge von äußerem Zierrat und Verkleidungen, dringt mit rhythmischen Schlägen gegen heftigen Widerstand unter die Oberfläche und 'legt ihre Seele bloß'. Er verbindet dabei die traditionelle Arbeit des Bildhauers, eine Form aus dem Stein herauszuhauen, mit dem modernen Menschenbild. Also nicht das klassische, geglättete Schönheitsideal, sondern die Kreatürlichkeit des Menschen. Seine Wunden, seine Sehnsüchte - aber auch seine rohe Kraft und ungeformte Grobheit. Aufs Wesentliche reduziert, erinnern Welges Schöpfungen in ihrer Schlichtheit und Ausdrucksstärke an Urbilder, an Archetypen des rein Menschlichen..."

Enrico Santifaller
 


Die Sängerin: Annette Kohler,  Mezzosopran
geboren in Freudenstadt, widmete sich nach ihrem Operndiplom an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei Elsa Cavelti der sogenannten ‘Alten Musik’ in Form eines Aufbaustudiengangs bei Michael Schneider und Michael Schopper. Sie reüssierte als ‘Nerone’ in der Oper ‘L’incoronazione di Poppea’ von Claudio Monteverdi  in der Berliner Philharmonie und bei den Arolser Festspielen. Sie war im Sommer 1994 als ‘Cherubino’  in ‘Figaros Hochzeit’ in Bad Hersfeld zu hören und sang 1995 als Gast in ‘Der ewige Frieden’ von Kurt Schwertsik an der Oper Bonn. 1996 konzertierte sie mit dem Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius auch als Solistin in verschiedenen europäischen Städten. Außerdem gab sie Liederabende  mit deutschem und französischem Repertoire. Seit Januar 1998 ist sie in der Ein – Frau – Oper La Voix Humaine zu sehen und zu hören.
Annette Kohler ergänzte ihre Studien durch Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Paul Esswood und Laura Sarti. Ihr Engagement gilt vor allem der freien Theater- und Musikszene in ihrem Suchen nach neuen musikalischen Relevanzen.
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Die Pianistin: Anna Kirillova
geboren 1961 in Moskau, besuchte von 1976 bis 1980 die Musikfachschule und absolvierte ihr Studium von 1980 bis 1985 am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau bei Prof. S. Dorenski. In den darauffolgenden Jahren war sie als Konzertpianistin und Musikpädagogin tätig.
Seit 1993 lebt Anna Kirillova mit ihrem Mann, dem Opernsänger Nikolai Miassoedov, in Deutschland.
Sie arbeitet seit 1994 am Bremer Goethe-Platz-Theater als Korrepetitorin  und gab Konzerte unter anderen in Bremen, Stuttgart, Reutlingen, Wuppertal und Oldenburg.
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Der Regisseur: Frank Bollinger
Jahrgang 58, arbeitet jetzt seit 15 Jahren in der freien Theaterszene und hat hauptsächlich als Dramaturg und Regisseur seine ‘Spuren’ hinterlassen, sowohl in Frankfurt als auch in Köln, Mannheim und Wiesbaden. Seine derzeitigen Projekte sind: Who shall be happy ... ? von Trevor Griffiths  (Dramaturgie), Ich mach euch alle glücklich  (Regie) und La voix humaine von Cocteau / Poulenc (Regie). Er arbeitet als Dramaturg beim Freien Schauspiel Ensemble Frankfurt und als Seminarleiter beim Goethe - Institut.
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Der Bildhauer: Friedhelm Welge
Friedhelm Welge ist ein Bildhauer, der seine Skulpturen nicht einfach in den Raum stellt, sondern mit ihnen Räume inszeniert, oder auch Räume schafft. Seine Installationen im KZ Osthofen oder sein Warteraum für eine Offenbacher Ärztepraxis belegen das sehr eindrucksvoll. Interessant auch seine Ausstellungen im Allee-Theater, Hamburg und im St. Petri Dom, Bremen. Nicht selten läßt er sich in der Arbeit an seinen expressiven, figürlichen Skulpturen von Literaturfragmenten inspirieren.  In Zusammenarbeit mit der Sängerin Annette Kohler ist so das Projekt liedRAUMskulptur enstanden, ein kleines Gesamtkunstwerk, in dem sich Wagners Wesendonk-Lieder und die Vier Ernsten Gesänge von Brahms aufeinander beziehen.
Friedhelm Welge wurde 1952 in Krefeld geboren. Von 1976 bis 1979 studierte er Kunst in Duisburg und Düsseldorf. In Frankfurt am Main lebte und arbeitete er in den Jahren 1980 bis 1995. Seit 1981 waren seine Werke in über 60 Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, Belgien zu sehen. Öffentliche Aktionen: 1987 Bildhauerwerkstatt zur documenta in Kassel, 1988 öffentliche Aktion auf dem Museumsuferfest in Frankfurt.  Im Herbst 1990 schuf er während einer dreimonatigen Kunstaktion im ehemaligen KZ Osthofen bei Worms Rauminstallationen und seine Skulptur ,denkStein'. 1995/96 baute Friedhelm Welge sich ein Atelierhaus mit Skulpturengarten in Fischerhude, wo er jetzt lebt und arbeitet.
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