The Anglo - Indians.
Fotografien von Dileep Prakash
Die Ausstellung "The Anglo - Indians. Fotografien von Dileep Prakash" hat im Goethe -Institut Frankfurt ihre Deutschland - Premiere.
Tausende von Meilen hat Dileep Prakash in den letzten 2 Jahren zurückgelegt, um seine Portraits von Indiens "Anglo - Indians" zu machen. Der Begriff stammt aus dem 17. Jahrhundert und definierte damals Mischehen zwischen Indern und Briten bzw. Europäern.
Dileep Prakashs Bilder führen uns eine Vielfalt von Charakteren vor Augen: Lehrer, Teepflanzer, Bestattungsunternehmer, Studenten, Menschen jeden Alters vom Enkel bis zu den Großeltern bevölkern eine von Prakash ganz unverkrampft gestaltete Bilderwelt. Lebensgefühl ist ein zentrales Element in dieser Dokumentation voll kulturellen Reichtums.
Die Art und Weise, in der sich die Individuen in ihrer Umgebung darstellen, zeigt einen Sinn für Würde und Ernst. Die Arrangements reichen von einfach bis luxuriös - sie machen historische und religiöse Bindungen sichtbar. Manche Wohnunseinrichtung ist wie ein intimes kleines Museum vergangener Zeit - angefüllt mit Familienfotografien, christlichen Motiven und farbenfrohen indischen Textilien. Das rosa Chiffonkleid einer älteren Dame ruft einen "traditional courting dance" in Erinnerung und steht im Gegensatz zu einem anderen Motiv, das die junge T - Shirt - Generation von heute in ihrer Club - Szene zeigt.
"The Anglo - Indians" nimmt den Betrachter mit auf eine sehr persönliche Reise durch Indien.
Dileep Prakash über seine Arbeit: "Mein Interesse an der Anglo - Indian - Community hat sich entwickelt seit der Hochzeit mit meiner Frau June, geborene Davy, einer Anglo - Indian aus Jabalpur. Wir sind seit 14 Jahren verheiratet - ich bin mittlerweile Teil ihrer Familie und deren Bekanntschaft. Wir waren Zeugen von Geburten und Beerdigungen, von Taufen, von Hochzeiten, May Queen Bällen, Weihnachten, Foxtrot & Jive, Honkytonk music, Diskussionen über die Heimat in England und über die gute alte Zeit.
Über die Jahre habe ich ein bestimmtes Phänomen in der Gemeinschaft festgestellt: Da sind die Anglo - Indians, die in eine Hindu-, Moslem- oder andere Gemeinschaft hineingeheiratet haben und sich dann assimilierten im Mainstream der indischen Gesellschaft. Es gibt aber auch andere, die in relativer Isolation ihren Traditionen folgen."
Dileep Prakash fotografiert seit 20 Jahren. Zunächst machte er Fotoessays für indische Zeitungen und Magazine. 1992 folgte eine Anstellung bei BUSINESS TODAY und später arbeitete er als Photo Editor bei BUSINESS WORLD. Er ist fasziniert von Dampflokomotiven und fotografiert in Großformat die letzten, die es Indien noch gibt. Seine Arbeiten werden repräsentiert durch PhotoInk in Indien und durch die Agentur Focus in Deutschland.
Celina Lunsford
Wir bedanken uns beim
Goethe - Institut New Delhi für die freundliche Unterstützung.