Seit seinem 15. Lebensjahr ist das Meer in Han Sungpils Blickfeld. In diesem Alter sah er es zum ersten Mal, wie er in seinem Gedicht "The sea I dreamt" erzählt. Das Meer hat so viele Geschichten zu erzählen - vielleicht ein Grund für viele zeitgenössische Fotokünstler sich ihm zuzuwenden, um diese Geschichten in Bilder zu fassen. Thomas Joshua Cooper, Lynn Davis oder Jean Gaumy haben seit den 80ern die Kraft und die Vielfalt des Wassers betont.
In letzter Zeit aber ist es eine junge Generation von Künstlern, deren Farbfotografien die ätherische Weichheit, Unbestimmbarkeit und Vielfältigkeit des Wassers zeigt.
Lange Belichtungszeiten, die eine dämmrige bzw. träumerische Atmosphäre erzeugen, scheinen ein wesentliches Stilmittel für Han Sungpil zu sein, dennoch erregt sein Blick auf die See den Betrachter bei jedem näheren Hinsehen auf's Neue. Die Unbestimmtheit des Zusammentreffens von Meer und Land ist "voll unauflösbarer Mysterien". Ein Tanker, der in der Ferne vorbeizieht könnte auch in den Wolken schweben, Bojen und Schwimmer werden zu flackernden Flammen auf dem Wasser, flankiert von einem Strom gelber Perlen. Über 30 von Han Sungpils See - Visionen sind zu sehen. Dies ist seine erste Ausstellung in Deutschland.

Han Sungpil wurde 1972 in Korea geboren und begann seine fotografische Karriere an der Chung-Ang University, Fine Arts Photography department in Seoul.
Nach dem Studium arbeitete er für Korea Fuji Film Co., Ltd, wo er für professionelle Fotografen tätig war.
2005 schloss er seinen MA ab in Curating Contemporary Design an der Kingston University London und dem Design Museum London. Er nahm Teil an den UNESCO-Aschberg Bursaries for Artists in Residence Programme am Selasar Sunaryo Art Space, Indonesia.