Was Trash-Art-Series betrifft, so hat das nichts mit Gesellschaftskritik zu tun, noch mit Protest gegen Konsumverhalten. Es spielt auf einer anderen Ebene, mehr in Richtung: "Und was die Welt im Innersten zusammenhält" (Goethe, Faust I. Teil).
Für mich zeigen diese Trash-Art-Bilder - Abfall der absichtslos aufeinandergetürmt ist - eine bemerkenswerte Ordnung. Sie bilden scheinbar gewachsene Strukturen - ein Prozess ähnlich dem der Natur. Strukturen, die sich teilen und unterteilen in immer noch kleinere Einheiten und offenbar dergleichen "Gesetzmäßigkeit gehorchen". Ein Phänomen, das sich in der informellen Malerei wiederfindet.
In der Mathematik beschäftigt sich ein ganzer Forschungszweig, die Chaostheorie, mit dem Erkennen von Mustern, von Strukturen in dem vermeintlichen Chaos unserer Umwelt. In der Definition von selbstbezüglichen Strukturen schaffen die Mathematiker sich Welten, in die sie immer wieder quasi mit dem Vergrößerungsglas tiefer hineinschauen und dabei immer wieder die gleichen Strukturen und Muster finden.
Ricarda Peters